Geschichte des Heidekrautbahnhofs  "Berlin-Wilhelmsruh"       

Nach der Eröffnung 1901 wurde der Bahnhof Reinickendorf-Rosenthal stetig weiter ausgebaut. Während zwischen 1905 und 1906 dort die Nordbahn auf einen Damm gelegt wird, bleibt der Bahnhof der Heidekrautbahn zu ebener Erde. Am 14. November 1907 geht die Gleisverbindung nach Schönholz in Betrieb. Sie war durch den Dammbau der Nordbahn notwendig geworden und löste das direkte Anschlussgleis durch eine lange Rampe zum (hochgelegten) Güterbahnhof Schönholz-Reinickendorf, an späteren Bahnhof Berlin-Schönholz ab. Nach dem Bau der Bergmann-Fabrik um 1907 erhielt der Bahnhof auch ein Anschlussgleis für diese Fabrik.1953 errichtete die Deutsche Reichsbahn einen (Personen-) Werkbahnhof am Fabrikgelände, 0,9 km vom Bahnhof Wilhelmsruh (der Nullpunkt der Heidekrautbahn liegt kurz vor der Kopenhagener Straße) entfernt.

Am 3. Oktober 1937 wurde der Bahnhof umbenannt in "Berlin-Wilhelmsruh Niederbarnimer Eisenbahn (NBE)". Verschiedentlich wurde er auch als "Berlin-Wilhelmsruh- Klbf (Kleinbahnhof)" bezeichnet. Am 21. März 1939 erhielt der Kleinbahnhof ein eigenes Empfangsgebäude. Um 1950 verfügte der Bahnhof über zwei Bahnsteiggleise, zwei Aufstellgleise zum S-Bahndamm hin, sechs durchgehende Nebengleise östlich des Bahnsteiges und eine Ladestraße mit Kopf- und Seitenrampe. Ferner zwei Lokschuppen am nördlichen Ende des Bahnhofs.

Vom 1. Juli 1950 bis 18. Mai 1952 fuhren die Züge der NBE bis zum Stettiner Bahnhof bzw. Nordbahnhof als Endbahnhof. Nach der Schließung des Nordbahnhofs endeten die Züge wieder in Berlin-Wilhelmsruh (NBE).

Nach der Abriegelung West-Berlins, dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961, wurde der Bahnhof am 9. November 1961 außer Betrieb genommen und 1962 relativ rasch dem Erdboden gleichgemacht, weil er sich in und am Grenzstreifen befand. Der reguläre Reise- und Güterverkehr zwischen Wilhelmsruh und Rosenthal wurde eingestellt (allerdings wurde der VEB Bergman-Borsig weiter versorgt), es wurde auch das Anschlussgleis nach Schönholz unterbrochen. Ab dem 9. November 1963 endeten die Personenzüge von Basdorf kommend bereits in Schildow, rund 7 km vor Wilhelmsruh; bis dahin fuhren sie bis nach Blankenfelde (4,6 km vor Wilhelmsruh). Ab dort brachten Werksverkehrs-Autobusse die Arbeiter aus dem Umland zur Arbeit nach Bergmann-Borsig.